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kostenloser Stellplatz im Grand Teton Nationalpark

Camping: Mit dem Van durch die USA – unsere 9 Spartipps

Wenn du mit einem Van, Wohnmobil oder Auto durch die Staaten reisen möchtest, findest du hier unsere 9 Spartipps für deine Reise. Diese Tipps helfen dir jedoch nicht nur Geld zu sparen, sondern auch Zeit zu sparen.

Aufpassen: In den USA ist es in vielen Städten verboten im Auto zu schlafen und auch in den Nationalparks ist dies, abgesehen von Campingplätzen, nicht erlaubt!

Außerdem solltest du dir Bewusst sein, dass Campingplätze in den großen Nationalparks, besonders in der Hauptsaison, das stetig steigende Besucheraufkommen nicht stemmen können. Oftmals sind die Plätze dann schon viele Monate im Voraus komplett ausgebucht.

Wie du trotzdem kostenlose und günstige Stellplätze findest, erfährst du in diesem Beitrag.

1. iOverlander und andere Apps

Unser wichtigster Tipp an dich: installiere dir vor deinem Roadtrip die App iOverlander. Die App ist kostenlos und auch offline nutzbar. Sie enthält eine Weltkarte, auf der jeder Stellplätze eintragen kann. Besonders in den USA findet ihr dort sehr viele, meist kostenlose, Stellplätze.

Außerdem findest du in der App auch Duschen, Parks oder ähnliches. Zu den meisten Einträgen gibt es zusätzlich Kommentare, Bewertungen und Bilder. Für uns war die App unwahrscheinlich hilfreich und deswegen ist sie eine absolute Empfehlung für dich.

Weitere Apps zur Stellplatzsuche sind park4night und WikiCamps. In diesen beiden Apps sind für die USA jedoch lange nicht so viele Einträge zu finden, wie in iOverlander. Park4night ist beispielsweise für Europa besser geeignet und WikiCamps unsere Empfehlung für Australien.

2. Supermarktparkplätze

Vielleicht sagt dir Walmart schon etwas. Das ist ein Einzelhandelskonzern, der in den USA fast überall zu finden ist. Bei Walmart ist es erlaubt auf dem Parkplatzgelände die Nacht zu verbringen, sei denn es wird auf Schildern ausdrücklich verboten. In größeren Städten haben die Filialen oftmals sogar 24/7 offen und so könnt ihr unbesorgt und kostenlos bei Walmart übernachten. Selbst wenn die Läden nicht 24h offen haben, sind die Öffnungszeiten länger als bei uns in Deutschland. Besonders wenn man keine Toilette im Auto hat, kann das ziemlich praktisch sein.

Die Parkplätze sind riesig und auf manchen gibt es einen bestimmten Bereich, der für Übernachtungsgäste gekennzeichnet ist. Dort tummeln sich dann meist mehrere Wohnmobile, Wohnwagen und Autos mit Übernachtungsgästen. Auf vielen der Parkplätze hatten wir das Gefühl wir befinden uns auf einem Campingplatz und nicht nur einmal ist mir morgens jemand mit der Zahnbürste im Mund aus dem Waschraum entgegengekommen.

Achtung: nicht wundern, wenn es nachts mal kurz laut wird. Die Kehrmaschine fährt nachts meistens einmal über den Parkplatz und wir hatten oftmals das Gefühl der Fahrer macht sich einen Spaß daraus, eine extra Runde um unser Auto zu drehen.

Es muss auch nicht immer Walmart sein, wir haben während unseres Roadtrips auch auf Parkplätzen anderer Supermärkte übernachtet. Manchmal haben wir auch freundlich gefragt, weil wir uns unsicher waren und wir wurden nur sehr selten weggeschickt. Das Ganze ist schließlich eine Win-win Situation, da man meist auch seine Einkäufe dort erledigt, wo man die Nacht verbringt und nicht morgens noch zu einem anderen Supermarkt weiterfährt.

Besonders Walmart ist dabei mehr als nur ein klassischer Supermarkt. Hier bekommt man über Essen, Möbel, Kosmetikartikel, Angelzeug, Klamotten, Autozubehör und Camping eigentlich alles, wenn auch manchmal von zweifelhafter Qualität. Außerdem hat Walmart fast immer kostenloses Wlan und generell hat jeder amerikanische Supermarkt Toiletten. Meist sind diese direkt beim Eingang, selten sind sie ganz hinten.

3. BLM Land oder National Forest

In den USA wird öffentliches Land oftmals vom BLM (Bureau of Land Management) verwaltet. BLM Land steht der Allgemeinheit zur Verfügung und kann damit auch zum Übernachten genutzt werden. In einigen dieser Gebiete ist es nicht nur erlaubt zu Campen, sondern man findet sogar kostenlose oder kostengünstige Spots zum Campen. Wobei du dir diese nicht wie einen richtigen Campingplatz vorstellen darfst. Sanitäre Einrichtungen gibt es dort meist keine und oftmals sind die Plätze nur durch die Spuren eines vergangenen Lagerfeuers zu finden. Dafür liegen sie fast immer mitten in der Natur.

Besonders in Nationalparks mit einem hohen Aufkommen an jährlichen Besuchern in der Saison sind die Campingplätze oftmals schon Monate im Voraus ausgebucht (nicht selten öffnen die Buchungen schon ein ganzes Jahr vorher). Wenn du auf deinem Roadtrip jedoch flexibel bleiben möchtest, ist eine Buchung im Voraus nicht empfehlenswert.

An viele Nationalparks der USA grenzt der sogenannte National Forest. Da es verboten ist in Nationalparks zu übernachten, außer natürlich auf den Campingplätzen, ist die kostenlose Alternative aus dem Park rauszufahren und im anschließenden National Forest zu nächtigen. Ähnlich wie auf BLM Land, sind dort manchmal kleine Stellplätze markiert, jedoch meist ohne sanitäre Einrichtungen.

Im Yellowstone Nationalpark sind wir beispielsweise mehrere Campingplätze angefahren, um im Park zu übernachten. Dort waren jedoch alle Sites belegt und wir sind gezwungenermaßen abends immer wieder aus dem Park rausgefahren.

Roadtrip USA, Monument Valley, dirt road

4. Rastplätze

Rest Areas sind nicht die schönsten Flecken, aber bieten sich als unkomplizierte und kostenlose Übernachtungsmöglichkeit an. Unserer Erfahrung nach sind die meisten amerikanischen Raststätten erstaunlich sauber und haben fast alle Picknicktische oder Bänke.

Die Rastplätze sind meist gut beleuchtet und oftmals auch gut besucht und damit relativ sicher. Lass dich nicht von den Schildern abschrecken, die das Camping verbieten. Hiermit ist lediglich gemeint, dass du keine Stühle oder ähnliches Campingzeug auspacken darfst und die angegebene Zeit (meist 8 Stunden) nicht überschreiten darfst.

Auch wir haben auf unserer Reise immer mal wieder auf Rastplätzen übernachtet. Besonders wenn du große Städte besuchen möchtest, wirst du kostenlos kaum einen unkomplizierteren Stellplatz finden. Zudem ist es auch noch ziemlich praktisch, denn du muss nur abfahren und bist schon da. Am nächsten Morgen wieder rauf auf den Highway und es kann weiter gehen. Auch wenn wir weitere Strecken zurückgelegt haben, sind wir unkompliziert auf den einen oder anderen Rastplatz gerollt, um nicht noch nach einem Stellplatz suchen zu müssen. 

5. Selbst die Initiative ergreifen

Besonders an der kalifornischen Küste sind die Preise für Campingplätze sehr hoch und in den kleinen Städten gibt es oftmals keine großen Supermärkte. Hier haben wir beispielsweise in einem Restaurant direkt am Meer gefragt, ob wir auf dessen Parkplatz übernachten können. Das wurde uns nicht verweigert und wir hatten einen kostenlosen Stellplatz direkt am Wasser.

Die Lehre, die wir daraus gezogen haben und hier gerne an dich weitergeben möchten: Wenn man höflich nach etwas fragt, wird man meistens nicht weggeschickt. Also unser Tipp an dich: Wenn mal kein geeigneter Stellplatz zu finden ist und auch die Apps nichts für dich haben, ergreife die Initiative und frag einfach, ob du dich irgendwo hinstellen darfst. Das können Restaurants sein, aber auch Angelvereine oder Tankstellen.

6. Alternativen zu kostenlosen Stellplätzen

Jetzt noch ein persönlicher Tipp von mir: Spart auf eurer Reise nicht um jeden Preis. Wenn ihr unbedingt eine Nacht auf einem tollen Stellplatz am Meer verbringen wollt, dann macht das. Wenn du davon träumst in einer Stadt zwei Nächte im Hotel zu verbringen, dann buch es. Wenn du schon immer mal in einem Nationalpark übernachten wolltest, dann mach auch das. Vielleicht ist das eine einmalige Reise und du kommst nicht so schnell wieder an diese Orte. Wichtig ist das du die Zeit genießt und nicht im Nachhinein denkst: Mist, hätte ich dort doch mal zwei Nächte im Hotel gebucht, um mir den Traum zu erfüllen.

Auch wir haben einige Nächte auf Campingplätzen verbracht. Manchmal ist es unkomplizierter abends nicht aus dem Nationalpark rauszufahren, um am nächsten Morgen wieder reinzufahren.

7. Unser Pro Tipp an dich

Wenn Campingplätze bereits voll waren, oder wir Geld sparen wollten haben wir hin und wieder auch andere Camper gefragt, ob wir uns die Site mit ihnen teilen können. Da viele der Campingplätze für die riesigen Wohnmobile oder Trailer der Amerikaner ausgelegt sind, passen meist problemlos zwei Autos auf eine Campsite. Gleichzeitig sind die Kosten für eine Campsite meist auf 2 Fahrzeuge und mehrere Personen bemessen.

So haben wir nicht nur Geld gespart, sondern auch andere Reisende kennengelernt und einen gemütlichen Abend gemeinsam am Lagerfeuer verbracht.

8. Nicht um jeden Preis sparen

Wichtig: niemals um jeden Preis irgendwo kostenlos Übernachten. Wenn du dich an einem Platz nicht sicher fühlst, hör auf dein Bauchgefühl und fahre weiter zu dem Nächsten. Deine Sicherheit geht immer vor. Auch wir sind auf unserer Reise von einem dunklen Rastplatz weiter gefahren auf einen kleinen Campingplatz oder sind mehrere Stellplätze angefahren, bis wir den richtigen gefunden haben.

9. Sicherheit

Und noch ein letzter Tipp von uns: wenn du auf Stellplätzen nicht allein bist, gehe raus und quatsche mit deinen Nachbarn. Das schafft gegenseitiges Vertrauen und gibt gegenseitige Sicherheit. Du weißt wer da neben dir im Camper schläft und dass du, wenn mal was sein sollte, nicht allein bist. Manchmal ist dabei auch ein netter Abend am Lagerfeuer bei rumgekommen und wir haben andere Reisende und Einheimische kennen gelernt. So lernst du nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen.

Wenn du dich genauer für unsere Ausgaben interessierst, kannst du hier meinen Beitrag zu unseren Übernachtungskosten während unseres Roadtrips durch die USA und Kanada lesen. Dazu habe ich auch eine Übersicht erstellt, welche der oben bereits genannten Möglichkeiten an Übernachtungsplätzen wir wie oft genutzt haben.

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